Hormonell-erblicher Haarausfall

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Biggi

Hormonell-erblicher Haarausfall

Post by Biggi » 11 Dec 2005, 02:36

Hormonell-erblicher Haarausfall

1) Was im Körper geschieht

Die erbliche Form des Haarausfalls betrifft hauptsächlich Männer und ist mit 95 Prozent die häufigste Form. Viele glauben, das übermäßig produzierte männliche Geschlechtshormon Testosteron sei für den frühzeitigen Haarverlust verantwortlich. Tatsächlich ist aber nicht zu viel Testosteron die Ursache, sondern eine vererbte Empfindlichkeit der Haarwurzeln gegenüber dem Hormon. Zunächst entstehen an der Stirn die so genannten Geheimratsecken, später lichtet sich auch das Haar am Hinterkopf.

Auch Frauen produzieren Testosteron. Erblicher Haarausfall betrifft sie aber nur selten. Ihr Haar dünnt in diesem Fall entlang des Scheitels extrem aus.

2) Therapiemöglichkeiten

Die schmerzliche Wahrheit zuerst: Einmal ausgefallene Haare kommen nicht wieder. Nur eine Haartransplantation kann hier Abhilfe schaffen.

Mit Medikamenten lässt sich teilweise der Ist-Zustand erhalten und ein Erfolg in der Verdickung dünner gewordener Haare verzeichnen. Eine medikamentöse Behandlung sollte so früh wie möglich erfolgen. Setzt man die Mittel ab, schreitet auch der Haarausfall wieder voran.

Um den Körper so wenig wie möglich zu belasten, startet man mit Haartinkturen, die direkt auf die Kopfhaut aufgetragen werden. Erste Ergebnisse sind nach drei bis sechs Monaten zu sehen. Erst wenn Haartinkturen nicht zum Erfolg führen, werden Tabletten eingesetzt.

Haarausfall bei Männern wird in der Gesellschaft als normal akzeptiert. Deshalb zahlen die Krankenkassen die erforderlichen Arzneien gegen Haarausfall nicht. Frauen leiden unter dem Haarausfall in der Regel psychisch wesentlich stärker. Die Kassen übernehmen aus diesem Grund die Behandlungskosten. Die verfügbaren Präparate sind mit einer Ausnahme verschreibungspflichtig.

3) Medikamente

--> Für Männer & Frauen

17-Alpha-Estradiol ist als rezeptfreie Haartinktur erhältlich. Das Östrogen verhindert die Umwandlung des Testosterons in seine aktive Form, das Dihydrotestosteron (DHT). Gegen DHT ist die vererbte Empfindlichkeit hauptsächlich gerichtet. Eine einmalige Anwendung pro Tag reicht aus.

Minoxidil - ebenfalls eine Haartinktur - wird zweimal täglich angewendet. Warum es wirkt, ist bislang nicht bekannt. Vermutlich regt es die Durchblutung und damit auch das Haarwachstum an.

--> Für Männer

Finasterid - als Tablette erhältlich - verhindert die Umwandlung des Testosterons in DHT (wie 17-Alpha-Estradiol). Während der Finasteridanwendung wurde auch eine kleine Menge des Wirkstoffes in der Samenflüssigkeit gefunden. Das Risiko von Missbildungen bei einer Schwangerschaft könne nicht ganz ausgeschlossen werden, so die Beurteilung der Fachzeitschrift arzneitelegramm.

--> Für Frauen

Frauen, die mit der Pille verhüten wollen, profitieren von Kombinationspräparaten aus Östrogenen mit speziellen Gestagenen. Diese Gestagene haben eine antiandrogene Wirkung, also eine Gegenspieler-Funktion zu Testosteron. Die Kombinationen von Chlormadinon mit Ethinylestradiol oder Mestranol und Dienogest mit Ethinylestradiol zeigen sehr gute Erfolge. Bei sehr schweren Formen ist Cyproteron mit Ethinylestradiol die Kombination der Wahl.

Für Frauen nach den Wechseljahren eignen sich Chlormadinon, Dienogest und Cyproteron als Einzelpräparate.

Tweiny
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Re: Hormonell-erblicher Haarausfall

Post by Tweiny » 24 Apr 2018, 11:23

Ich finde es schlimm, dass man bei solchen Problemen das gefühl hat, die Ärzte verstehen das Problem nicht richtig. Ich selbst hab es schon bei zig ärzten angesprochen und niemand ist richtig drauf eingegangen oder konnte mir wirklich sagen, was ich gegen haarausfall tun kann.

LukasHam
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Re: Hormonell-erblicher Haarausfall

Post by LukasHam » 22 Dec 2018, 14:41

meine Frage dazu wäre halt wie viel Wahrheit darin steckt, dass man zum Beispiel mit Aminosäuren , wie in dem Link (https://aminosaeuren.org/) beschrieben was dagegen machen kann ? Wie sind da eure Einschätzungen und Erfahrungen ?

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